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Die erste Antoniuskapelle

1644 wurde in der Minoritenkirche in der Inneren Stadt eine Kapelle zum Gedenken an den Heiligen Antonius errichtet. In dieser Kapelle wurde bereits das Gnadenbild des Heiligen Antonius verwendet.

 

Das Gnadenbild

Das Wiener Gnadenbild des großen Wundertäters von Padua stammt aus der Zeit Kaiser Ferdinands II. Ein Heerführer dieses Kaisers, Graf Rambaldus von Collalto, ein geborener Mantuaner, der in österreichischen Diensten stand, hat es 1630 gestiftet und aus seiner italienischen Heimat nach Wien gebracht. Als die Minoriten 1784 durch Josef II. veranlasst wurden, in das aufgehobene Trinitarierkloster zu übersiedeln, nahmen sie das Gnadenbild mit. Es zeigt im Gegensatz zu gewohnten Darstellungen den Heiligen nicht mit dem Jesuskind auf dem Arm, sondern mit Lilie und Buch. Die kultische Linie des Bildes führt unmittelbar zur paduanischen Darstellung. Ernster Gesichtsausdruck, Ruhe und Sicherheit kennzeichnen das Gemälde, das der Barockzeit entstammt, aber schon die markanten Züge der klassischen Kunstauffassung zeigt. Der Heilige ist mit einer Goldglorie gekrönt, welche die Aufschrift trägt: „Sancte Antoni de Padua, ora pro nobis, Anno 1656".
Der Silberaltar

 

1644 ließ ein Erbe des Grafen Rambaldus von Collalto die prunkvolle Silberausstattung anbringen. Das Metall des Antonius-Altares musste neben anderen Gold- und Silbergeräten der Kirche im Verlauf der napoleonischen Kriege an das Münzamt abgeliefert werden und der Altar erhielt die Gestalt, wie er sie jetzt zeigt, mit versilbertem Holz. Eine Erneuerung des Heiligtums erfolgte 1825 durch Joachim Landi, einem Ehrenhofkaplan, der zu diesem Zweck von Wohltätern Spenden gesammelt hatte.

 

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