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Zufluchtsstätte während vieler Kriege

 

Genau unter dem Hochaltar befindet sich der Allerseelenaltar mit einem Steinkreuz und der Dreifaltigkeitsgruppe ebenfalls aus Stein. Ein Relief zeigt die armen Seelen im Fegefeuer, die zum Kreuz emporstreben.

Hinter dem Altar erstreckt sich der älteste Teil der Krypta. Es ist die Unterkirche unter der jetzigen Sakristei, der ursprünglichen Alser-Kirche.

Immer wieder war die Krypta der Alser-Kirche eine Zufluchtsstätte für die Bewohner der Umgebung. Wandmalereien geben Zeugnis über die Schutzsuchenden. Das älteste Scraffitto zeigt einen französischen Soldaten mit seiner Bewaffnung. Man nimmt an, dass in den Franzosenkriegen zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts hier schon Schutz gesucht wurde. Weitere Bilder stammen von 1855 und 1870.
Der Grundriss des Kirchengebäudes ist auch in der Krypta weitgehend nachvollziehbar. Die Nischen der Seitenaltäre sind deutlich erkennbar. Allerdings wurden diese Räume als Grabnischen genutzt.

Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gelangte man noch durch unterirdische Gänge in die Krypta. Sie sind heute verfallen und zugemauert. Von der Überlieferung wissen wir, dass es auf jeden Fall eine Verbindung zum Allgemeinen Krankenhaus gegeben hat. Über diesen Gang wurde auch die doch noch vorhandene Seelsorge durch die Minoritenpatres gewährleistet Man spricht auch davon, dass es ein Gangsystem bis zur Stephanskirche gab.
     
     
     

 

Im Zweiten Weltkrieg benutzte die Bevölkerung die Krypta als Luftschutzkeller. Eine Original Luftschutzordnung hängt noch an der Wand.

Die Schutzsuchenden sind von vielen Seiten in die Unterkirche gekommen.

Von der Straße gelangt kommt man heute noch herein und kann über die Stiegen direkt in Krypta gehen.

Vom Haus Lange-Gasse 72, hat es einen Zugang durch einen Mauerdurchbruch und dem Klostergarten gegeben. Nach dem Krieg wurde er wieder zugemauert. Zwischen den Häusern der Lange-Gasse hat es wiederum Verbindungsgänge gegeben. Reste sind zum Beispiel im Kellerabteil zur Wohnung 5A zu finden.
Die Ereignisse von 1945 sind natürlich auch an den Wänden dokumentiert.

Die  beindruckendste Wandinschrift ist die unten dargestellte.

Auch in Kriegszeiten gab es die menschlichen Bedürfnisse. Eine Ecke, vielleicht mit einem Verschlag, den es jetzt nicht mehr gibt, hat eine gewisse Intimität hergestellt.

 

Als die Flieger draussen toben

lernten wir dies Gewölbe loben

Bei Flakgebrüll und Bombennot

bargen wir uns hier vorm Tod.

1. Februar 1945

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde ein Teil der Krypta als Altreifen- und Altöllager benützt.

Der Zugang von der Kirche war mit Holzbrettern verschlossen. Teilweise waren Gräber verfallen.

Somit wurde der sakrale Raum der Unterkirche nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck entsprechend genutzt; ganz zu schweigen vom Respekt gegenüber den dort bestatteten Toten.

1973 hat Pater Hilarius Breitinger die Renovierung der Krypta initiiert.

Seither ist sie nicht nur die Begräbnisstätte der Minoriten sondern auch eine eindrucksvolle Begegnungsstätte mit hervorragender Akustik.

Manchmal abgehaltene Medidationen finden regen Zuspruch.