Der Hochaltar

 

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Der Hochaltar

Andrea Pozzo (1642 - 1709)

Andrea (Andreas) Pozzo,
geboren 30. November 1642 in Trient (Trento, Italien), gestorben 31. August 1709 in Wien

Student am Jesuitengymnasium in Trient, wandte sich jedoch bald der Malerei zu (ab 1659 Lehre in Trient, Mailand u. Como).  Architekt, Freskant, Kunstschriftsteller, Baumeister, Bildhauer, Maler des Spätbarock, Jesuiten-Laienbruder. Führender Praktiker und Theoretiker der architektonischen illusionistischen Malerei; 1702 von Kaiser Leopold I. aus Rom nach Wien berufen; seine Gesamtsicht von Architektur, Plastik und Malerei war in Österreich lange Zeit vorbildlich.

Der Aufbau bzw. die Rahmung des heutigen Hochaltars ist eine barocke Schöpfung. Der erste Hochaltar wurde 1704 vom Architekten Andrea Pozzo für das neue große (heutige) Kirchengebäude geschaffen. 

Er weist einen ausladenden, die gesamte Altarwand einnehmenden Aufbau auf. Das rundbogige Bildfeld wird von 2 Dreiergruppen freistehender Kompositsäulen auf hohen Podesten flankiert, darauf ruhen ausladende vorschwingende Gebälkfragmente und ein pilastergerahmter Auszug mit Volutengiebel, gekrönt vom Trinitätssymbol in einem Strahlenwolkenkranz. 

 

Es existiert ein Schriftstück über eine Stiftung aus dem Testament des Johann Benedikt Edler von Mildorff, Hofsekretär und Buchhalterbeirat der verwitweten Kaiserin Elisabeth, der 1600 Gulden für die Errichtung eines neuen Hochaltars den Weißspaniern in der Alstergasse per 25. Juni 1743 spendete. Aber er war nicht der einzige Spender gewesen, da das Geld wohl kaum gereicht hätte und auch andere Testamente eine Stiftung zur Errichtung eines Hochaltares aufweisen. 
Der Heilige Josef
Heiliger Josef 
Symbol der Dreifaltigkeit mit Strahlenkranz. Der Heilige Leopold
Heiliger Leopold
Die Heilige Katharina
Heilige Katharina
Die goldenen Lettern über dem Bild weisen den Bildinhalt aus:

 „Gloria Tibi Trinitas”.

Über dem Altarbild

Der Altaraufbau wird von 4 Heiligen flankiert.

Die Heilige Agnes
Heilige Agnes

 

Das ursprüngliche Altargemälde mit der Darstellung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und den Stiftern des Trinitarierordens Johannes von Matha und Felix von Valois wurde von dem Mailänder Andrea Lanzano gemalt. Das jetzige Hochaltarbild schuf Joseph Ritter von Hempel, der es anlässlich der Renovierung 1826 begann.  

Josef Sebastian Ritter von Hempel, 
geboren 9. Februar 1800 in Wien, gestorben 2. September 1871 in Tokod  bei Györ (Ungarn), 

Maler religiöser Themen und Schriftsteller, Nazarener. 
Er war ab 1821 in Florenz und Rom und schloss sich dort den Nazarenern an. Die Nazarener protestierten gegen althergebrachte starre Kompositionsprinzipien und die Art der Ausbildung an den Akademien, die einem sich frei entfaltenden Schaffensdrang kaum Platz boten.
Er kehrte mit seinem Freund Leopold Kupelwieser nach Wien zurück.

Das Altarbild von Hempel.

Carl Gaber beschreibt 1828 in seinem Büchlein Die Einweihung und Aufstellung des Hochaltarbildes. Sie soll am   7. Oktober 1827 stattgefunden haben. Doch existiert im Diözesanarchiv der Erzdiözese Wien die Bitte zur Aufstellung und Konsekration des Bildes vom Hochaltar an das fürsterzbischöfliche Konsistorium erst vom 29. September 1843. Dies lässt vermuten, dass es entweder die erst nachträgliche schriftliche Absegnung darstellt oder ein neues anderes Hochaltarbild von Hempel gemeint ist, was aber die Frage nach dem Schicksal des Bildes von 1826 aufwirft. Jedoch ist ein neues Werk nicht von der Hand zu weisen, da bei Gaber beim Werk von Hempel immer die Rede von der Darstellung „der Dreifaltigkeit mit dem heiligen Antonius und Franziskus" ist. Betrachtet man das heutige Hochaltarbild, so zeigt die Darstellung die Trinität, allerdings in Begleitung von zwei musizierenden und zwei tanzenden Engeln. 

 

Altaraufsatz mit Tabernakel und Muttergottesbild.

Cignani Carlo
(1628-1719)

 

Kastner Johann Ev.
Maler
geboren am 26.  November 1772 in Weyr, gestorben am 31. Juli 1827 in Wien

Muttergottes von Cignani.

Das kleine Vorsatzbild im Rocaillerahmen mit Strahlenkranz über dem Tabernakel stellt eine Kopie der verehrten Muttergottes des Malers Carlo Cignani dar. Wer dieses kleine Gemälde fertigte, ist noch nicht sicher belegt. Eine Theorie schreibt es Johann Kastner zu, der es im 19. Jahrhundert anfertigt haben soll; eine Gegenstimme vertritt die Meinung, dass dieses Marienbild erst 1949 durch Hans Veit geschaffen worden sei.

 

Der Tabernakel.

Auf der ausladenden Mensa steht ein Tabernakelaufsatz mit Säulchen, Voluten und adorierenden Engeln aus dem 19. Jahrhundert. 

1952 hat die Firma Rudolf Eisler die Elemente des Hochaltares frisch vergoldet.

Drehpodest zur Aussetzung des Allerheiligsten in der Monstranz.

Der Ambo aus den 80 Jahren des 20. Jahrhunderts.

1970 wurde die Kommunionbank von der Steinmetzfirma Eduard Hauser stark verkürzt und die Metalltüren entfernt.
Damit wurde Platz für den Volksaltar und den Ambo geschaffen. Der derzeitige Ambo ist vom Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Der Volksaltar von 1970.

 

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